• SAM's Blog

Warum ich jedem eine Bank wünsche

Heute ist Weltkrebstag. Bereits zum 21. Mal. Immer am 04. Februar. Das Motto dieses Jahr lautet: „Ich bin und ich werde“ und ruft jeden Einzelnen zum Nachdenken auf. Wer BIN ICH und was WERDE ICH anlässlich des Weltkrebstages zur Bekämpfung von Krebs tun?

Sicherlich keine einfache Frage bzw. Aufgabenstellung. Aber das Thema ist wichtig. Richtig wichtig. Nicht nur bei Corona kommen die Einschläge näher. 

Ich für mich kann die Fragen so beantworten:

ICH BIN ein Mensch, bei dem die Einschläge schon richtig nah waren. Zwei- als auch vierbeinig. Was hat das mit mir gemacht? Es hat mit mir gemacht, dass ich (noch) besser hinhöre und hinsehe. Vieles ist erst auf den zweiten Blick – wenn man ihn denn wagt – zu erkennen. Aber nochmal genauer hinsehen ist nicht immer einfach. Leichter ist es, die Frage „Na, wie geht’s dir?“ mit der Antwort „Ach ja, gut“ so stehen zu lassen. Oft spürt man aber, dass die Antwort „nur so daher gesagt ist“ und sich der Andere nicht traut, offen zu sagen, wie es ihm geht. Vielleicht aus Scham, vielleicht aus Zeitmangel, vielleicht weil er gerade nicht darüber reden will, wie es ihm wirklich geht. Aber wenn ich ein echtes Interesse an meinem Gegenüber habe, dann verzichte ich auf solche Floskeln und frage nach. Und schaue genauer hin. Und vielleicht ist es ja tatsächlich gerade das, was mein Gegenüber in diesem Moment braucht. Wenn nicht, wird auch nach meiner genaueren Nachfrage keine andere Antwort kommen. Aber wenn doch, dann erlebe ich immer wieder, mit wie wenig Aufwand man jemandem zumindest mal ein kleines bisschen helfen kann. Ein offenes Ohr und ein offenes Auge, mehr braucht es oft nicht, um seinem Gegenüber zu vermitteln, dass man da ist. Natürlich kann man dann auch Vorschläge machen, Empfehlungen und Ratschläge geben oder von anderen erzählen, die schon in einer gleichen oder ähnlichen Situation waren. Oder man hört einfach nur zu. Aktives Zuhören ist aber nicht immer einfach. Eigentlich ist es eine Kunst. Und wenn man diese Kunst beherrscht, dann macht das was mit mir selbst und mit meinem Gegenüber. Es bringt uns näher. Irgendwie. 

ICH WERDE versuchen, mein Hinhören und Hinsehen auch in Zukunft weiter zu verbessern. Ohne mich selbst dabei zu verlieren. Auch das ist nämlich nicht immer einfach und oft eine Kunst. 

Ich habe viele Stunden auf einer der Bänke im Garten der Palliativstation der Thoraxklinik in Heidelberg verbracht. Oft auch schweigend. Aber immer war ich meinem Gegenüber ganz, ganz nah. Und ich bin unendlich dankbar dafür. 

Ich wünsche mir, dass auch andere Menschen so eine Bank finden und dort in tiefer Verbundenheit mit jemandem sitzen dürfen. Egal ob zwei- oder vierbeinig. 

Mobilitätsassistenzhund am Rollstuhl

Von Sabine Müller

Seit meiner Kindheit begleiten mich Hunde und seit vielen Jahren leben immer mehrere gleichzeitig an meiner Seite. Ich unterstütze Sie dabei, Freude am Hund zu entwickeln, diese Freude zu behalten oder wiederzuentdecken. Dafür setze ich mich ein und freue mich auf Sie!

4. Februar 2021

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