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12. Juni 2022 – Tag des Hundes

Wie schön! Ich freue mich für jeden Hund, der ein sicheres, liebevolles Plätzchen bei verantwortungsvollen Menschen gefunden hat. Wirklich! Ich finde, diese wunderbaren Wesen (und ich meine hier die Hunde) haben es verdient, dass man sie gut behandelt. Und jeder, der einen Hund in sein Leben aufnehmen möchte, sollte sich bitte vorher ausreichend und ernsthaft Gedanken machen, ob es nicht nur eine Idee für den Augenblick ist. Unsere Hunde können sich ihr Leben nicht aussuchen, wenn wir sie zu uns nehmen. Ab dem Moment, in welchem sie über unsere Türschwelle laufen, sind sie von uns abhängig – für den Rest ihres Lebens. Wenn man sich das mal auf der Zunge zergehen lässt, ist das doch eine recht große Verantwortung, die wir da auf uns nehmen, oder?!?

Ich gebe immer mein Bestes, um Hundehaltern den verantwortungsvollen Umgang mit ihren Tieren nahezubringen. Und es rührt mich, wenn ich sehe, wie aus einem „Mensch mit einem Hund an der Leine“ ein Team wird, bei dem beide nicht zu kurz kommen. 

Aber manchmal, nur manchmal, stoße ich an meine (auch emotionale) Grenze. Das ist z.B. der Fall, wenn mir Hundebesitzer sagen, „dass ihre Hündin gerne einmal Babies haben soll“. Weil „die ja so süß sind und sie dann gerne eins behalten möchten“. Und wo bleiben die restlichen 9-12??? Können diese Menschen, die die Welpen 8-12 Wochen lang (hoffentlich artgerecht, liebevoll und sehr arbeitsintensiv) großgezogen haben, sie wirklich an Fremde abgeben? Können sie garantieren, dass alle Welpen ein artgerechtes Zuhause finden und ein glückliches Leben leben werden? Man kann den Menschen nur bis vor die Stirn gucken. Was dahinter an Gedanken abgeht, kann man nur erahnen und hoffen, dass es gut geht. Ich beziehe mich bei diesem Beispiel auf Familienhundbesitzer (die sich gerne auch mal „Hobbyzüchter“ nennen) und nicht auf registrierte Züchter. Ein guter Züchter hat eine Menge Arbeit, BEVOR er erstmal an Welpen denken kann. Er investiert viel Zeit, Mühe und Geld in die Zuchtzulassung, die Suche nach einem adäquaten Deckpartner (nix mit „Nachbar´s Lumpi, der ja soooo süß ist und von dem sich meine Hündin bestimmt gerne poppen lassen würde“). Hundezucht – gut gemacht – ist aufwändig, seriös und artgerecht. Ich habe keine Ahnung, wie viele Züchter es allein in Deutschland gibt. Aber es sind eine ganze Menge. Muss man da noch zusätzlich absichtlich „Wildwuchs“ dazu schmeißen? Ich finde nein. 

Ein weiteres Beispiel sind die Leute, die das Gesicht verziehen, wenn ich sage, dass ich tatsächlich mehrere Hunde habe. Bis auf einen (den habe ich mir ganz bewusst ausgesucht) waren alle anderen „übrig“, „nicht mehr gewollt“, „alt und ausgemustert“, „aggressiv“ oder mussten aus irgendwelchen anderen Gründen „weg“. Sie kommen von Tierschutzorganisationen oder von Privatpersonen. Bei uns haben sie Familienanschluss gefunden, leben im Haus und sind in die Hundegruppe integriert. Manchmal ist auch ein Pflegehund dabei, den wir auf ein neues Zuhause vorbereiten. Die Rentner dürfen auf der Couch liegen und müssen keine Erwartungen mehr erfüllen. Diejenigen, die Spaß an der Arbeit haben, habe ich zu Assistenz- und Therapiehunden für MENSCHEN ausgebildet. Ich betrachte dies als eine Win-Win-Situation: Dem Tierschutzhund haben wir ein neues, schönes Leben ermöglicht und gleichzeitig bringt er Glück und Hilfe zu Menschen, die es gebrauchen können. Und wenn dann jemand das Gesicht verzieht, weil wir immer mal wieder Hunde aufnehmen, deren Leben von anderen Menschen verbockt wurde und diesen eine 2., 3. oder 4. Chance geben, dann fällt es mir nicht immer leicht, ruhig zu bleiben. 

Tag des Hundes! Helau! Ich werde mich immer für Hunde einsetzen, das steht fest. Vielleicht hat ja der ein oder andere auch mal Zeit, darüber nachzudenken. Ich würde mich freuen. 

Und jetzt gehe ich wieder lächeln und atmen … Bei mir ist nämlich jeden Tag Tag des Hundes.

 

 


Erbse, ausgemusterte „Zuchthündin“ vom Jäger, genießt das erste Mal im Leben ein weiches Plätzchen

 

Mobilitätsassistenzhund am Rollstuhl

Von Sabine Müller

Seit meiner Kindheit begleiten mich Hunde und seit vielen Jahren leben immer mehrere gleichzeitig an meiner Seite. Ich unterstütze Sie dabei, Freude am Hund zu entwickeln, diese Freude zu behalten oder wiederzuentdecken. Dafür setze ich mich ein und freue mich auf Sie!

12. Juni 2022

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